Abonnieren Sie unseren Newsletter

Wissenschaftspropädeutik ist weit mehr als eine Vorbereitung auf das Hochschulstudium – sie ist ein zentrales didaktisches Prinzip gymnasialer Bildung, das Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, sich aktiv und kritisch mit Wissen auseinanderzusetzen.
 

Dieses Webinar beleuchtet, wie Lernende im wissenschaftspropädeutischen Unterricht zentrale Begriffe, Methoden und Denkweisen der Wissenschaft nicht nur kennenlernen, sondern auch anwenden und reflektieren. Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie Wissen entsteht, wie es genutzt wird, welche gesellschaftlichen, historischen oder ethischen Rahmenbedingungen es prägen – und wo seine Grenzen liegen.
 

Dabei geht es nicht nur um methodische Fertigkeiten, sondern um eine Haltung: Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass eigenständiges Denken und Arbeiten einen Wert an sich darstellen. Wissenschaftspropädeutik fördert somit nicht nur die Studierfähigkeit, sondern auch die Fähigkeit zur kritischen Urteilsbildung und zur aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen.
 

Im Webinar wird aufgezeigt, wie diese Prinzipien im Unterricht, in der Schulkultur und in der Schulorganisation verankert werden können – sowohl innerhalb einzelner Fächer als auch in interdisziplinären Projekten.

Der erste Teil des Webinars wird die Bedeutung und den Nutzen von Wissenschaftspropädeutik an Maturitätsschulen erläutern und aufzeigen, wie sie sich positiv auf die weitere akademische und berufliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler auswirkt. Dabei wird auch das Konzept der Wissenschaftspropädeutik im RLP näher erläutert, um ein gemeinsames Verständnis unter den Beteiligten zu schaffen.
 

In interaktiven Breakout-Sessions werden konkrete Umsetzungsbeispiele aus der Praxis präsentiert. Good-Practice-Beispiele und Erfahrungsberichte zeigen, wie Wissenschaftspropädeutik fächerübergreifend, im Schwerpunktfach oder in Projekten wirksam umgesetzt werden kann.

Die Teilnehmenden sind eingeladen, eigene Erfahrungen zu teilen und sich über Kantons- und Sprachgrenzen hinweg zu vernetzen.

  • Verständnis der wissenschaftspropädeutischen Prinzipien und ihrer Bedeutung im Gymnasium

  • Einblick in konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht und in der Schulorganisation

  • Austausch über Good Practices und Herausforderungen in der Praxis

Am Webinar können alle Personen teilnehmen, die an der Umsetzung der WEGM interessiert und beteiligt sind, insbesondere:

  • Verantwortliche in den kantonalen Mittelschulämtern

  • Mitglieder der Schulleitungen von Gymnasien

  • Gymnasiallehrpersonen

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pädagogischen Hochschulen und Universitäten, die im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen tätig sind

16:30–16:40Begrüssung und EinführungPascaline Caligiuri, Direktorin ZEM CES
Mitglied AG Umsetzung und Schweiz. Maturitätskommission
16:40–17:10Inputreferat 1 Wissenschaftspropädeutik: Sicht und Bedarfe der HochschulenMarc Meyer, Direktor Studium & Lehre, Universität St. Gallen 
17:10–17:30Inputreferat 2
Hintergrund, Konzept und Definitionen aus dem RLP
Gudrun Smuha, Mitglied der WEGM Arbeitsgruppe matu2023.ge im Amt der Generaldirektion Sek II Genf & ehem. Arbeitsgruppe Wissenschaftspropädeutik WEGM
17:30–17:35Einführung Breakout-SessionsLaetitia Houlmann, ZEM CES
17:35–
17:40
Pause und Zuteilung in die Breakout-Sessions
17:40–18:25Breakout Sessions zu Praxis-Beispielen und Umsetzungsmöglichkeiten-   Input (10-15’)
-   Fragerunde
-   Erfahrungsaustausch
18:25–18:30SchlusswortLaetitia Houlmann, ZEM CES
Wissenschaftspropädeutik: Sicht und Bedarfe der Hochschulen

Ausgangspunkt des Inputreferats ist die Fragestellung, an welchen Grundgedanken der modernen Wissenschaftstheorie sich die wissenschaftspropädeutische Ausbildung an den Gymnasien und die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten auf der Studieneingangsstufe an den Hochschulen orientieren können.
Zudem wird beleuchtet, welche allgemeinbildenden Implikationen dieser Grundgedanken es verdienen, am Gymnasium gestärkt und herausgestellt zu werden. Ihre Bedeutung wird unter anderem am Beispiel der Herausforderung von Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit durch generative künstliche Intelligenz diskutiert.

Das Webinar wird in deutscher und französischer Sprache durchgeführt. Die Inputreferate werden simultan übersetzt. Die Gruppendiskussionen werden entweder auf Deutsch, auf Französisch oder mehrrachig durchgeführt (siehe Titel).

Ateliers zur Auswahl
 TitelReferent:in
Session 1
(DE)
Entwicklung von Wissenschaftssprachen in den einzelnen FächernMichael Bühler, Uni Zürich und Kantonsschule Wil, St. Gallen
Session 2
(DE)
Neues Fach «Wissenschaftspropädeutik und kritisches Denken» an der Kantonsschule RotkreuzUrs Leisinger, Kantonsschule Rotkreuz, Zug
Session 3
(DE/FR)
Die Maturitätsarbeit als Lernort wissenschaftlichen Arbeitens / Le travail de maturité comme lieu d’apprentissage du travail scientifiqueChristian Metzenthin, Freies Gymnasium Zürich
Gudrun Smuha, DIP Genève
Session 4
(DE)
Wissenschaftspropädeutik im neuen Fach «Reflektiertes Denken» im Kanton SG: Diskussion anhand einer konkreten UnterrichtseinheitDominique Künzle, Uni Zürich und Kantonsschule Wil, St. Gallen
Session 5
(DE)
Entwicklung einer wissenschaftlichen Grundhaltung entlang der Pole der Naturwissenschaften und der KünsteMichael Kintscher und Undine Widmer, Kantonsschule Rotkreuz, Zug
Session 6
(DE)
Fächerübergreifende Module zur Vorbereitung auf die MaturitätsarbeitStephan Burkhard, Gymnasium Kirschgarten, Basel
Session 7
(FR)
Développement de l'autonomie et de l'approche réflexive des élèves Sébastien Morard, Collège St-Michel/Projet Matu2027, Fribourg
Session 8
(FR)
Le développement de la pensée critique pour la modélisation scientifiqueSylvain Bréchet, EPFL
Session 9
(FR)
Accompagner l’enseignement de la propédeutique scientifique dans les écolesMarie-Pierre Chevron et Chantal Wicky, Université de Fribourg
Session 10
(FR/DE/ IT)
La propédeutique scientifique là où on l’attend moins: arts visuels, musique et langues Laurent Droz, HEP Vaud


Hintergrundinformationen: Wissenschaftspropädeutik in MAR/MAV und RLP

Artikel mit Bezug auf Wissenschaftspropädeutik im MAR/MAV

Art. 6 Bildungsziele

[…] 2 Maturandinnen und Maturanden sind fähig: […]

f. wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen nachzuvollziehen und auf propädeutischem Niveau anzuwenden; und
g. sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns auseinanderzusetzen
 

Art. 12 Schwerpunktfach

1 Das Schwerpunktfach dient der disziplinären oder interdisziplinären Vertiefung oder Erweiterung. Es ist in wesentlichen Teilen wissenschaftspropädeutisch ausgerichtet.
 

Art. 17 Maturitätsarbeit

1 Die Maturitätsarbeit fördert die Selbstständigkeit und die Aneignung wissenschaftspropädeutischen Arbeitens.

2 Sie ist eine grössere eigenständige schriftliche oder schriftlich kommentierte Arbeit mit einem wissenschaftspropädeutischen Anteil.

Definition Wissenschaftspropädeutik im Rahmenlehrplan (Seite 8)

Sie ist ein teils fachspezifisches und teils fachübergreifendes didaktisches Prinzip der vorwissenschaftlichen, methodengeleiteten Art der Wissensaufnahme und Wissensgenerierung und dient einem grundlegenden Verständnis von Wissenschaft (Art. 6, 12 und 17 MAR/MAV; vgl. Kap. 2.4).

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis zum 23. November 2025 an.

LINKS

Kontakt

Laetitia Houlmann

Themenverantwortliche:
Laetitia Houlmann
E-Mail schreiben
031 552 30 75

www.webpalette.ch