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Wissenschaftspropädeutik ist weit mehr als eine Vorbereitung auf das Hochschulstudium – sie ist ein zentrales didaktisches Prinzip gymnasialer Bildung, das Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, sich aktiv und kritisch mit Wissen auseinanderzusetzen.
 

Dieses Webinar beleuchtete, wie Lernende im wissenschaftspropädeutischen Unterricht zentrale Begriffe, Methoden und Denkweisen der Wissenschaft nicht nur kennenlernen, sondern auch anwenden und reflektieren. Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie Wissen entsteht, wie es genutzt wird, welche gesellschaftlichen, historischen oder ethischen Rahmenbedingungen es prägen – und wo seine Grenzen liegen.
 

Dabei geht es nicht nur um methodische Fertigkeiten, sondern um eine Haltung: Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass eigenständiges Denken und Arbeiten einen Wert an sich darstellen. Wissenschaftspropädeutik fördert somit nicht nur die Studierfähigkeit, sondern auch die Fähigkeit zur kritischen Urteilsbildung und zur aktiven Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen.
 

Das Webinar hat aufgezeigt, wie diese Prinzipien im Unterricht, in der Schulkultur und in der Schulorganisation verankert werden können – sowohl innerhalb einzelner Fächer als auch in interdisziplinären Projekten.

InPutreferate

Wissenschaftspropädeutik: Sicht und Bedarfe der Hochschulen

Marc Meyer, Direktor Studium & Lehre, Universität St. Gallen 

Das Inputreferat von Marc Meyer setzte den historischen und theoretischen Rahmen für die Wissenschaftspropädeutik. Dabei verwies er auf die Entstehung der modernen Wissenschaftstheorie und die Entwicklung der Wissenschaft als diskursive Praxis, die vom kritischen Austausch innerhalb der Fachgemeinschaften lebt. Zudem betonte er die Bedeutung der Wissenschaftspropädeutik für die Ausbildung mündiger Staatsbürger:innen.

Die Wissenschaftspropädeutik als transversaler Bereich im Rahmenlehrplan

Gudrun Smuha, Mitglied der Arbeitsgruppe matu2023.ge im Amt der Generaldirektion Sek II Genf & ehem. Arbeitsgruppe Wissenschaftspropädeutik WEGM

Gudrun Smuha verortete die Wissenschaftspropädeutik als zentrales Element der gymnasialen Ausbildung im neuen Rahmenlehrplan und im MAR/MAV, präzisierte deren Definition und beleuchtete konkrete Auswirkungen auf die Schulpraxis bei ihrer Umsetzung. Besonders hob sie hervor, dass ihre Integration in alle Fächer und ihre institutionelle Verankerung entscheidend für die Vorbereitung auf das Studium und die gesellschaftliche Teilhabe sind.

Wissenschaftspropädeutik: Diskussion in der SMK

Lucius Hartmann, Mitglied der Schweizerischen Maturitätskommission, Mitglied AG Umsetzung MAR und Präsident VSG

Lucius Hartmann, Präsident des VSG, brachte in seinem Beitrag die Perspektive der Schweizerischen Maturitätskommission ein, die ihre Jahrestagung am 7. November 2025 dem Thema «Wissenschaftspropädeutik» widmete.

Breakout-Sessions

Christian Metzenthin, Lehrer, Freies Gymnasium Zürich
Gudrun Smuha, chargée de mission, DIP Genf und ehem. Mitglied Arbeitsgruppe Wissenschaftspropädeutik WEGM

Sébastien Morard, enseignant au Collège St-Michel et membre du groupe de travail «Compétences transversales: autonomie» du Projet Matu2027, Canton de Fribourg

Marie-Pierre Chevron, Didactique des sciences, Université de Fribourg et enseignante en biologie et chimie (Gymnase intercantonal de la Broye, 2005- 2025)
Chantal Wicky, Didactique des sciences, Université de Fribourg

AutreSens est une association qui crée, développe et promeut plusieurs projets pédagogiques basés sur la théorie du Meaningful Learning

Hintergrundinformationen: Wissenschaftspropädeutik in MAR/MAV und RLP

Artikel mit Bezug auf Wissenschaftspropädeutik im MAR/MAV

Art. 6 Bildungsziele

[…] 2 Maturandinnen und Maturanden sind fähig: […]

f. wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen nachzuvollziehen und auf propädeutischem Niveau anzuwenden; und
g. sich mit den Möglichkeiten und Grenzen des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns auseinanderzusetzen
 

Art. 12 Schwerpunktfach

1 Das Schwerpunktfach dient der disziplinären oder interdisziplinären Vertiefung oder Erweiterung. Es ist in wesentlichen Teilen wissenschaftspropädeutisch ausgerichtet.
 

Art. 17 Maturitätsarbeit

1 Die Maturitätsarbeit fördert die Selbstständigkeit und die Aneignung wissenschaftspropädeutischen Arbeitens.

2 Sie ist eine grössere eigenständige schriftliche oder schriftlich kommentierte Arbeit mit einem wissenschaftspropädeutischen Anteil.

Definition Wissenschaftspropädeutik im Rahmenlehrplan (Seite 8)

Sie ist ein teils fachspezifisches und teils fachübergreifendes didaktisches Prinzip der vorwissenschaftlichen, methodengeleiteten Art der Wissensaufnahme und Wissensgenerierung und dient einem grundlegenden Verständnis von Wissenschaft (Art. 6, 12 und 17 MAR/MAV; vgl. Kap. 2.4).

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